JFK: Dallas Dealey Plaza (2016) | Diesen Artikel weiterempfehlen! |
Obwohl der Autor hier klar Stellung gegen die offizielle Version bezieht, kann man ihn nicht in die gleiche Ecke mit den unzähligen fanatischen Verschwörungstheoretiker stellen. Er zeigt eine Vielzahl von Ungereimtheiten auf und konstruiert alternative Abläufe, ohne diese dabei als der Weisheit letzten Schluss verkaufen zu wollen. Immer wieder stellt er dabei auch seine eigene Theorien in Frage und man merkt ihm seine juristische Ausbildung an.
Sein Werk ist überaus angenehm zu lesen und gibt in überschaubarem Umfang einen interessanten Überblick über das Geschehen. Dabei verstrickt er sich nicht zu viel in Details, die manchen Leser vielleicht überfordern würden, sondern beschränkt sich auf jene Punkte, in denen er die Relevanz bei der Aufklärung des Attentats festmacht.
Doch letztlich kann auch sein Werk nicht alle Fragen beantworten und manche Theorie muss auch hier kritisch hinterfragt werden. Insbesondere, da der Autor viele Ausführungen anderer Autoren in sein Buch einfließen lässt. Die Liste jener ist lang und findet sich im Anhang. Darunter sind auch einige Schreiber, deren Theorien und Motivationen doch eher fragwürdig anmuten und die es mit der Wahrheit leider nicht immer so genau nehmen. Auch gelten manche Abläufe nach dem heutigen Stand der Forschung nicht mehr als ganz so widersprüchlich oder gar unmöglich, wie sie immer noch vereinzelt dargestellt werden.
Trotzdem bleibt als Résumé, dass Bernward Schneider hier ein durchaus lesenswertes und kurzweiliges Werk geschaffen hat, welches auch für jene interessant ist, die von der Alleintäterschaft Oswalds überzeugt sind.
Einen tiefer gehenden Gedankenaustausch mit dem Autor zu seinem Buch und zum Thema allgemein findet sich hier. ♦