Im Trauerflor zur Stasi | Diesen Artikel weiterempfehlen! |
Mein Name ist Hans-Heinz F. aus Freiburg und somit "Hallo" an alle, die das lesen.
Der 22.11.1963 endete für eine handvoll Schüler, die in der 12.Klasse einer erweiterten Oberschule in Leipzig unterrichtet wurden, mit einem spontanen Treffen, nachdem ich und Andere im Westfernsehen die Nachricht vom Attentat auf JFK erfuhren. Wir beschlossen, den nächsten Schultag, der ein Samstag war, zu einer Aktion zu machen, indem wir mit einem Trauerzeichen (Schlips-Flor) in die Schule gingen. Offene und versteckte Solidarität offenbarte uns die Gesinnungslage von Schülern und Lehrern. Im SED-Kader der Lehrerschaft gewann ein rotationärer Zustand die Oberhand, der dann zum Stillstand kam, als wir uns im Direktorenzimmer den uns bekannten Personen, wie auch zwei Fremden, konfrontiert sahen. So schnell dirigiert sich die Stasi an ein Ziel. Der Ton war schneidend kalt und auf Strafe eingestellt, was uns nicht davon abhielt zu begründen, dass der Präsident der USA eben auch seinen Beitrag zum Frieden bot, allerdings nur durch die Stärke des Genossen Chruschtschow ausgelöst, und sein Tod die Waagschale zur erneuten Konfrontation mit einem anderen Agressor bedeuten könnte. Dabei blieben wir und sorgten somit für eine "Beförderung" ins Stasi-Hauptquartier. Das Ganze endete mit einem schweren Verweis.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und die Aufklärung, die Befreiung des Proletariats aus seinem gedemütigtem Zustand, die sozialistisch- kommunistische Denkweise ließen in unseren Gehirnen die Glocken der Überzeugung läuten und gaben uns die nötige Beweiskraft, gegen die Machthaber Stellung zu beziehen. Heute, nach erkenntnisoffenen Versuchen, die Welt mit ihrer lebenden, und damit auch physikalisch-chemischen Struktur zu verstehen, bin ich überzeugt, dass der Mensch seinen Neocortex nicht benutzen kann, um sein Stamm-und-Mittelhirn so zu beeinflussen, dass ideale Zustände die Menschheit erfüllen. Die Sicht in die reale Welt der Staatengemeinschaft mit all ihren selbst gemachten Verwerfungen beglaubigt diese Überzeugung. Allerdings gilt auch die Überzeugung, dass es, den "Platonschen Idealstaat" nicht gewertet, stimmt, dass wir in der Bundesrepublik und im wieder geeinten Deutschland eine kulturell-politische Struktur vorfinden, von den Verfassungsvätern errichtet, die die Demokratie als Denkmodell zur Grundlage macht und im weiteren Sinne auch zur Lebendigkeit erklärt, abgesehen davon, dass jedes Stattfindende auch zu verbessern geht. Soviel zu JFK und der eigenen Biographie. ♦