Kubakrise

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Die Kubakrise war eine der gefährlichsten Konfrontationen des Kalten Krieges und brachte die Welt an den Rand eines Atomkriegs.

Nach dem Zweiten Weltkrieg standen sich die USA und die Sowjetunion als Supermächte mit gegensätzlichen Ideologien und Wirtschaftssystemen gegenüber. In den 1950er Jahren begann ein intensives Wettrüsten, bei dem beide Seiten immer neue Waffentechnologien entwickelten. Die USA stationierten Atomraketen in der Türkei und Italien, die die Sowjetunion bedrohten. 1959 übernahm Fidel Castro die Macht in Kuba und etablierte ein kommunistisches Regime. Die USA versuchten, Castro zu stürzen, unter anderem durch die gescheiterte Invasion in der Schweinebucht 1961. Diese Ereignisse führten dazu, dass Kuba und die Sowjetunion enger zusammenarbeiteten.

Im Oktober 1962 entdeckten US-Aufklärungsflugzeuge sowjetische Mittelstreckenraketen auf Kuba, die in der Lage waren, große Teile der USA zu erreichen. Nachdem die US-Aufklärungsflugzeuge die sowjetischen Raketenbasen auf Kuba entdeckt hatten, berief Präsident Kennedy am 16. Oktober 1962 den Exekutivausschuss des Nationalen Sicherheitsrats (ExComm) ein, um die Situation zu bewerten und mögliche Reaktionen zu diskutieren. Die Optionen reichten von einem militärischen Angriff auf Kuba bis hin zu diplomatischen Maßnahmen. Kennedy entschied sich für eine Seeblockade, die offiziell als "Quarantäne" bezeichnet wurde, um eine Eskalation zu vermeiden. Am 22. Oktober 1962 kündigte er diese Maßnahme in einer Fernsehansprache an und forderte die Sowjetunion auf, die Raketen abzuziehen. Die Blockade sollte verhindern, dass weitere militärische Ausrüstung nach Kuba gelangte.

Parallel zur öffentlichen Konfrontation fanden geheime Verhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion statt. Der US-Justizminister Robert Kennedy traf sich am 27. Oktober 1962 mit dem sowjetischen Botschafter Anatoli Fjodorowitsch Dobrynin. In diesem Treffen schlug Robert Kennedy vor, dass die USA ihre Jupiter-Raketen aus der Türkei abziehen würden, wenn die Sowjetunion ihre Raketen aus Kuba entfernte. Am 28. Oktober 1962 gab Nikita Chruschtschow in einer öffentlichen Erklärung bekannt, dass die Sowjetunion die Raketen aus Kuba abziehen würde. Im Gegenzug sicherten die USA zu, keine Invasion auf Kuba durchzuführen und ihre Raketen aus der Türkei abzuziehen. Dieser Teil der Vereinbarung wurde jedoch zunächst geheim gehalten.

Die Kubakrise hatte weitreichende Folgen. Sie führte zu einer Entspannung der Beziehungen zwischen den USA und der Sowjetunion. Die Krise machte der Welt die Gefahren eines Atomkriegs bewusst und leitete eine Phase der Rüstungskontrolle ein. Die erfolgreiche Beilegung der Krise durch diese Verhandlungen führte zu einer Entspannung der Beziehungen zwischen den beiden Supermächten. Beide Seiten erkannten die Notwendigkeit direkter Kommunikation, was zur Einrichtung des "Heißen Drahts" führte, einer direkten Telefonverbindung zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml. Die Verhandlungen während der Kubakrise waren ein entscheidender Moment in der Geschichte des Kalten Krieges. Sie zeigten, dass selbst in extrem angespannten Situationen Diplomatie und Kommunikation eine Eskalation verhindern können. Die Krise führte zu einer Phase der Entspannung und Rüstungskontrolle, die die Welt sicherer machte.

Historische Dokumente und Memoiren zeigten, wie knapp die Welt einem nuklearen Krieg entgangen war. Es gab mehrere Missverständnisse und Kommunikationsprobleme zwischen den beiden Supermächten, die die Krise verschärften. Es wurde auch bekannt, dass andere Länder und Akteure eine Rolle spielten. Zum Beispiel half der UN-Generalsekretär U Thant bei der Vermittlung zwischen den USA und der Sowjetunion.

Spannend aufbereitet wurde die Kubakrise in dem Hollywood-Streifen "Thirteen Days" aus dem Jahre 2001 mit Kevin Costner in einer der Hauptrollen. ♦


Persönliche Homepage des
Kennedy-Sammlers

Peter W. Klages