Die Kubakrise war eine der gefährlichsten Konfrontationen des Kalten Krieges und brachte die Welt an den Rand eines Atomkriegs.
Nach dem Zweiten Weltkrieg standen sich die USA und die Sowjetunion als Supermächte mit gegensätzlichen Ideologien und Wirtschaftssystemen gegenüber. In den 1950er Jahren begann ein intensives Wettrüsten, bei dem beide Seiten immer neue Waffentechnologien entwickelten. Die USA stationierten Atomraketen in der Türkei und Italien, die die Sowjetunion bedrohten. 1959 übernahm
Fidel Castro | CASTRO RUZ, Fidel Alejandro (*13.08.1926 - †25.11.2016)
Kubanischer Regierungschef (1959-2008) und Staatspräsident (1976-2008).
Castro war mit der Bewegung des 26. Juli (M-26-7) die treibende Kraft der kubanischen Revolution gegen den Diktator Batista 1959. Mitte 2006 erlitt Fidel Castro eine Darmblutung und musste sich einer komplizierten Operation unterziehen. In der Folge trat er zunächst nur "vorläufig", Anfang 2008 dann endgültig von seinen politischen Ämtern zurück. Mit insgesamt 49 Jahren war Castro der am längsten regierende Herrscher des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Im Personenregister anzeigen |
die Macht in Kuba und etablierte ein kommunistisches Regime. Die USA versuchten, Castro zu stürzen, unter anderem durch die gescheiterte
Invasion in der Schweinebucht 1961. Diese Ereignisse führten dazu, dass Kuba und die Sowjetunion enger zusammenarbeiteten.
Im Oktober 1962 entdeckten US-Aufklärungsflugzeuge sowjetische Mittelstreckenraketen auf Kuba, die in der Lage waren, große Teile der USA zu erreichen. Nachdem die US-Aufklärungsflugzeuge die sowjetischen Raketenbasen auf Kuba entdeckt hatten, berief Präsident Kennedy am 16. Oktober 1962 den Exekutivausschuss des Nationalen Sicherheitsrats (ExComm) ein, um die Situation zu bewerten und mögliche Reaktionen zu diskutieren. Die Optionen reichten von einem militärischen Angriff auf Kuba bis hin zu diplomatischen Maßnahmen. Kennedy entschied sich für eine Seeblockade, die offiziell als "Quarantäne" bezeichnet wurde, um eine Eskalation zu vermeiden. Am 22. Oktober 1962 kündigte er diese Maßnahme in einer Fernsehansprache an und forderte die Sowjetunion auf, die Raketen abzuziehen. Die Blockade sollte verhindern, dass weitere militärische Ausrüstung nach Kuba gelangte.

Parallel zur öffentlichen Konfrontation fanden geheime Verhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion statt. Der US-Justizminister
Robert Kennedy traf sich am 27. Oktober 1962 mit dem sowjetischen Botschafter
Anatoli Fjodorowitsch Dobrynin | DOBRYNIN, Anatoli Fjodorowitsch (*16.11.1919 - †06.04.2010)
Sowjetischer Diplomat, der vor allem als Botschafter der Sowjetunion in den Vereinigten Staaten von 1962 bis 1986 bekannt wurde. Dobrynin spielte eine zentrale Rolle während des Kalten Krieges und war maßgeblich an den Verhandlungen zur Beendigung der Kubakrise beteiligt. Er galt als geschickter Diplomat und war bekannt für seine Fähigkeit, Spannungen zwischen den beiden Supermächten zu entschärfen. Während seiner Amtszeit arbeitete er mit sechs US-Präsidenten zusammen und trug zur Stabilisierung der sowjetisch-amerikanischen Beziehungen bei. Nach seiner Rückkehr in die Sowjetunion diente Dobrynin als Berater für Außenpolitik und schrieb seine Memoiren, die einen wertvollen Einblick in die diplomatischen Beziehungen während des Kalten Krieges bieten. Im Personenregister anzeigen |
. In diesem Treffen schlug Robert Kennedy vor, dass die USA ihre Jupiter-Raketen aus der Türkei abziehen würden, wenn die Sowjetunion ihre Raketen aus Kuba entfernte. Am 28. Oktober 1962 gab
Nikita Chruschtschow | CHRUSCHTSCHOW, Nikita Sergejewitsch (*17.04.1894 - †11.09.1971)
Sowjetischer Politiker, Parteichef der KPdSU (1953-64) und außerdem Regierungschef (1958-64).
Die Auseinandersetzungen zwischen Chruschtschow und Kennedy sind fast schon legendär. Doch war ihre Beziehung überwiegend von hohem Respekt bestimmt. Chruschtschow und Kennedy trieben nach der Kubakrise die Einrichtung des "Heißen Drahts", einer Direktverbindung zwischen dem Kremel und dem Weißem Haus, voran. Im Personenregister anzeigen |
in einer öffentlichen Erklärung bekannt, dass die Sowjetunion die Raketen aus Kuba abziehen würde. Im Gegenzug sicherten die USA zu, keine Invasion auf Kuba durchzuführen und ihre Raketen aus der Türkei abzuziehen. Dieser Teil der Vereinbarung wurde jedoch zunächst geheim gehalten.

Die Kubakrise hatte weitreichende Folgen. Sie führte zu einer Entspannung der Beziehungen zwischen den USA und der Sowjetunion. Die Krise machte der Welt die Gefahren eines Atomkriegs bewusst und leitete eine Phase der Rüstungskontrolle ein. Die erfolgreiche Beilegung der Krise durch diese Verhandlungen führte zu einer Entspannung der Beziehungen zwischen den beiden Supermächten. Beide Seiten erkannten die Notwendigkeit direkter Kommunikation, was zur Einrichtung des "Heißen Drahts" führte, einer direkten Telefonverbindung zwischen dem Weißen Haus und dem Kreml. Die Verhandlungen während der Kubakrise waren ein entscheidender Moment in der Geschichte des Kalten Krieges. Sie zeigten, dass selbst in extrem angespannten Situationen Diplomatie und Kommunikation eine Eskalation verhindern können. Die Krise führte zu einer Phase der Entspannung und Rüstungskontrolle, die die Welt sicherer machte.
Historische Dokumente und Memoiren zeigten, wie knapp die Welt einem nuklearen Krieg entgangen war. Es gab mehrere Missverständnisse und Kommunikationsprobleme zwischen den beiden Supermächten, die die Krise verschärften. Es wurde auch bekannt, dass andere Länder und Akteure eine Rolle spielten. Zum Beispiel half der UN-Generalsekretär
U Thant | U THANT, Sithu (*22.01.1909 - †25.11.1974)
Birmanischer Diplomat, Politiker und dritter Generalsekretär der Vereinten Nationen (1961-1971).
U Thant wurde in Pantanaw, Birma (heute Myanmar), geboren und begann seine Karriere als Lehrer und Journalist. Er schloss sich der birmanischen Befreiungsbewegung an und wurde später Informationsminister unter Premierminister U Nu.
Als Generalsekretär der Vereinten Nationen spielte U Thant eine zentrale Rolle bei der Vermittlung in internationalen Konflikten, darunter die Kubakrise, der Bürgerkrieg auf Zypern, der Vietnamkrieg und der Nahostkonflikt. Er setzte sich für die Förderung der Länder der Dritten Welt ein und wurde 1963 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Nach seinem Tod in New York City wurde sein Leichnam nach Myanmar überführt, wo ihm jedoch ein ehrenhaftes Begräbnis verweigert wurde. Studenten entführten seinen Leichnam und begruben ihn auf dem Gelände der Universität Rangun, wo später ein Mausoleum errichtet wurde. Im Personenregister anzeigen |
bei der Vermittlung zwischen den USA und der Sowjetunion.
Spannend aufbereitet wurde die Kubakrise in dem Hollywood-Streifen "
Thirteen Days" aus dem Jahre 2001 mit
Kevin Costner | COSTNER, Kevin Michael (*18.01.1955)
US-amerikanischer Schauspieler, Filmproduzent, Unternehmer, Regisseur und Sänger.
Costner verkörperte u.a. den US-Bezirksstaatsanwalt von New Orleans Jim Garrison in Oliver Stone’s Attentats-Drama "JFK-Tatort Dallas".
Auch in einer weiteren Rolle hatte er mit der Geschichte um Kennedy zu tun: In dem Politthriller "Thirteen Days" aus dem Jahr 2000 spielte er den politischen Berater des Präsidenten Kenneth O'Donnell während der Kuba-Krise 1962. Im Personenregister anzeigen |
in einer der Hauptrollen. ♦