Kabinett

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Justizminister (Attorney General)



Robert Francis Kennedy (1961-64)


Robert Francis Kennedy war das siebte von neun Kindern von Rose und Joseph P. Kennedy. Wie bei seinem älteren Bruder John war auch Roberts politisches Interesse schon früh vom Vater gefördert worden. Er besuchte die Milton Academy und diente anschließend bei der Navy. 1948 schloss er sein Studium in Harvard ab. Drei Jahre später machte er einen Abschluss an der Law School der Universität von Virginia.

1952 wurde Robert Kennedy der Wahlkampfmanager seines älteren Bruders John und organisierte erfolgreich dessen Wahlkampf zum Senator von Massachusetts. Es folgte eine kurze Beschäftigung im Senatsausschuss zur Untersuchung amerikafeindlicher Umtriebe. Vorsitzender des Untersuchungsausschusses war Senator Joseph McCarthy. Im Gegensatz zu ihm ging Robert Kennedy nie von der Theorie aus, dass kommunistische Verschwörer an der Übernahme der amerikanischen Regierung arbeiteten. Dennoch schadete die politische Nähe der Kennedy-Familie zu dem von der Idee einer kommunistischen Weltverschwörung besessenen McCarthy dem Ansehen John F. Kennedys beim liberalen Flügel der demokratischen Partei.

Ab 1957 leitete Robert Kennedy die Ermittlungen zur organisierten Kriminalität bei Gewerkschaften und Unternehmerverbänden. Über seine Erfahrungen aus dieser Zeit verfasste er das Buch "The Enemy Within".

1960 arbeitete Robert Kennedy erneut für den älteren Bruder. Im Präsidentschaftswahlkampf erwies sich Robert als hervorragender Manager und unschätzbare Hilfe für John. Nach der siegreichen Wahl berief John F. Kennedy seinen Bruder ins Justizministerium, die wahrscheinlich umstrittenste Ernennung in Kennedys Kabinett. Robert war für John auch außerhalb seiner Rolle als Justizminister ein politischer Berater – nicht zuletzt in Fragen der Außenpolitik. Während der Kubakrise 1962 half er beim Erarbeiten von Alternativen zu militärischem Eingreifen und setzte sich für die Variante der Seeblockade ein.

Robert Kennedy begann als Justizminister einen Feldzug gegen das organisierte Verbrechen in dessen Folge die Anzahl der Verurteilung gegen das organisierte Verbrechen um 800% anstiegen. Im Verlauf seiner Amtszeit setzte er sich auch zunehmend für die Bürgerrechte der Afro-Amerikaner und gegen die vor allem im Süden der USA immer noch existierende Rassentrennung ein.
Im September 1962 entsandte Robert Kennedy Truppen und U.S. Marshals nach Oxford, Mississippi um sicher zu stellen, dass der Student James Meredith als erster Afroamerikaner die Universität von Mississippi besuchen konnte – so wie es ein Bundesgerichtsbeschluss verfügt hatte. Die Aufstände, die dieser Entscheidung folgten, forderten zwei Todesopfer und mehre hundert Verletzte.

Kennedy setzte sich auch dafür ein, dass die Wahlrechte der Afroamerikaner erneut gesetzlich festgeschrieben wurden. Der Civil Rights Act, eines der umfassendsten Bürgerrechtsgesetze, trat 1964, nach der Ermordung des Präsidenten Kennedy in Kraft.

Nach dem Tod seines Bruders trat Robert als Justizminister zurück und bewarb sich 1964 erfolgreich um den Sitz als Senator von New York. In dieser Position setzte er sich für die Bildungschancen unterprivilegierter Kinder und Jugendlicher ein und förderte staatliches Engagement in sozial schwachen Regionen wie z.B. Brooklyn. Innenpolitisch glaubte er an die soziale Verantwortung des Staates gegenüber seinen Bürgern. Außenpolitisch distanzierte er sich immer mehr von der Regierung Johnson und ihrer Haltung zum Vietnam-Krieg.
1968 kandidierte Robert Kennedy für die Nominierung zum Demokratischen Präsidentschaftskandidaten.

Am 5. Juni wurde Robert Kennedy in Los Angeles bei einer Wahlkampf-Veranstaltung durch ein Attentat verletzt und verstarb schließlich am Folgetag. ♦


Persönliche Homepage des
Kennedy-Sammlers

Peter W. Klages
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