Rathaus Frankfurt

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Rede im Frankfurter Rathaus

(Frankfurt, 25. Juni 1963)



Herr Oberbürgermeister,
meine Herren Stadtverordneten! 

Ich danke Ihnen recht herzlich für den wunderbaren Empfang, den Sie mir bereitet haben. Ich kann sagen, daß die letzten beiden Tage zu den eindrucksvollsten gehören, die ich überhaupt erlebt habe, seit ich im öffentlichen Dienst stehe.
 
Ich möchte an meinen Großvater erinnern, der Oberbürgermeister der Stadt Boston war und der bestimmt nicht das Gefühl hatte, daß irgend einer seiner erben ein öffentliches Amt erringen könnte, das wichtiger und schöner sein könnte als das Amt, welches ihm von seinen Nachbarn als das höchste, eben nämlich Oberbürgermeister seiner Stadt, verliehen wurde.
 
Wir sind Ihnen gegenüber zu Dank verpflichtet. Ich schulde Ihnen ebenso Dank für das großzügige Geschenk, einen Brief von Major Donelson, der bekanntlich mit einem unserer größten Präsidenten verwandt war, der ihm und Andrew Jackson ergeben diente. Der Ausdruck des Interesses, der Unterstützung und Sympathie, das dieser Stadt aus Amerika im Jahre 1848 entgegengebracht wurde, zeigt, daß die starke Freiheitsliebe nicht eine nationale Angelegenheit ist, sondern mit ihren Banden den gesamten Globus umschließt.
 
Ich bin daher stolz darauf, in dieser alten Stadt zu sein, mit der so vieles verknüpft ist, was vor vielen Jahren Geschichte machte, darunter viele vergebliche Bemühungen wie die von 1848 – aber diese Sache war nur vorübergehend verloren. Sie ist heute wieder in dieser Stadt, in dem Bundesland und diesem Staat zu neuer Blüte erstanden. Ich bin sehr stolz darauf, die Möglichkeit gehabt zu haben, nach Frankfurt zu kommen und den Bürgern dieser Stadt meine Hochachtung zu versichern.
 
Vielen Dank


  Originalversion:


Mr. Mayor, members of the City Council:

I want to express my very warm appreciation to you, Mr. Mayor, for your generous welcome.

The last 2 days have been among the most heartwarming days that I have spent since I have been in public service, and particularly the warm welcome we received coming into your city.

My grandfather was Mayor of the city of Boston. I don't think he would ever feel that his descendants had ever accomplished nearly as much as he accomplished in occupying the highest gift in the hands of his neighbors, becoming mayor of a great city.

And so we are indebted to you. I am also indebted to you for the generous gift, which is a letter from Major Donelson who, of course, was related to one of our great Presidents, intimately served with him, Andrew Jackson. And the expression of interest and support and sympathy which came to this city from America in 1848 indicates that the strong love of freedom is not a national concern, but one which stretches its ties and bonds all around the globe.

So I am proud to be in this very ancient city, in this hall, which is connected with so much that was distinguished in history many years ago with lost causes like the one in 1848. But that cause was lost only for a period, and now it has come back again to fruit and flower in this city, state, and country. And I am most proud to have this opportunity to come to Frankfurt and pay tribute to its citizens.

Thank you. ♦
 


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Peter W. Klages