Dallas

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Tag 14

"Letzter Tag in Dallas und letzter Tag der Reise. 
Die erste Tageshälfte haben wir getrennt gestaltet. Ich hatte einen Besuch im "Ruth Paine House" in Irving gebucht. Bei ihr wohnte Oswald's Frau, während sich dieser in Dallas einen Job suchte. Es war wie eine "Zeitkapsel". 

Dann bin ich nochmal zum Parkland Hospital gefahren. Die haben inzwischen ein neues Hauptgebäude und dort einen Gedenkbereich zu Ehren von John F. Kennedy eingerichtet.

Auf dem Rückweg habe ich noch kurz bei "Gas Monkey Garage" reingeschaut. Leider war Richard Rawlings nicht da. Trotzdem mal ganz witzig.

Last but not least stand für mich noch die George W. Bush Library auf dem Programm. Wer mich kennt weiß, dass ich kein "Bush-Fan" bin. Aber es ging mir zum einen um das Amt und darüber hinaus um einen Vergleich zur Kennedy Library. Schön dort: sie haben ein "Oval Office". Wieder vereint haben wir uns noch auf die Suche nach einigen Pawn-Shops (Pfandleihhäuser) gemacht. Dabei sind wir schließlich auf einen tollen Antikladen gestoßen.

Dann nochmal Dealey Plaza und eine Fahrt mit einem MATA-Trolley. Ein kleines Abendessen auf der McKinney Ave. und dann war es das.

Ich möchte mich den Worten meines Freundes und Reisebegleiters anschließen (und auch ein Danke dafür !): es war eine wirklich tolle und nachhaltig beeindruckende Reise, die noch lange nachwirken wird. Die vielen Eindrücke wollen erstmal verarbeitet werden, insbesondere unsere Erlebnisse in Hyannis.

Wer Lust hat, kann uns heute um Punkt 18 Uhr deutscher Zeit zum Abschiedsgruß winken sehen. Der Nachfolgende Link funktioniert aber nur vom PC aus, da er da im Gegensatz zum Handy kostenfrei und ohne Anmeldung geht:

http://www.earthcam.com/usa/texas/dallas/dealeyplaza/?cam=dealeyplaza

Ein letztes Lebenszeichen folgt nach erfolgreicher Rückkehr.
"

Wir hatten uns zunächst am Vormittag (18 Uhr deutscher Zeit) so an der Dealey Plaza positioniert, dass wir im Blickfeld der Webcam des Sixth Floor Museums standen und winken konnten. Wer immer wollte, konnte uns also in diesem Moment live im Internet sehen. Auf diese Weise entstand auch dieses leider qualitativ sehr schlechte Bild. 

Die erste Hälfte dieses letzten Tages wollten wir mal getrennt gestalten. Wir wollten beide jeweils für uns noch Kleinigkeiten abhaken. Mein Interesse galt noch dem "Ruth Paine House" in Irving, einem Vorort von Dallas. Ruth Paine war eine Freundin der Oswald´s, bei der Marina Oswald alleine wohnte, während sich ihr Mann in Dallas eine Arbeit suchte. Sie war es auch, die über eine Freundin Kenntnis von einer möglichen freien Stelle im Schulbuchlagerhaus erlangte und für Oswald einen Vorstellungstermin vereinbarte. Und schließlich verbrachte hier Oswald die Nacht vor dem Attentat und hatte in der Garage sein Gewehr gelagert. Erst 2013 kaufte die Stadt Irving das Haus von Mrs. Paine und gestaltete es mit ihrer Hilfe so, wie es 1963 eingerichtet war. Seither kann es nach Voranmeldung besichtigt werden. An diesem Morgen war ich der einzige Besucher und konnte mich auf diese Weise in aller Ruhe umsehen.

Auf dem Weg zurück hielt ich zunächst nochmal kurz beim Parkland Hospital, da ich mir die neue Gedenkstätte nochmal anschauen wollte. Nicht weit entfernt befindet sich auch der Betriebshof der "Gas Monkey Garage", bekannt aus der Doku-Serie "FAST N' LOUD". Ich hoffte auf ein Foto mit Richard Rawlings, der an diesem Tag jedoch in Oklahoma war. Trotzdem war es ganz witzig, mal dort gewesen zu sein. Er liegt in einem Industriegebiet im Norden von Dallas. Auf einem Monitor im Souvenir-Shop kann man sogar die Dreharbeiten live sehen.
 
Mein nächster Weg führte mich in die George W. Bush Presidential Library and Museum. Diese hatte 2013 nur wenige Wochen nach meiner Abreise eröffnet. Hier ging es mir weniger um die Person - ich bin wahrlich kein Bush-Fan - sondern vielmehr um das Präsidentenamt selbst. Und als Mitglied der Kennedy-Library habe ich auch das Privileg, alle anderen Präsidenten-Librarys kostenfrei besuchen zu dürfen. Außerdem wollte ich gerne einmal einen Vergleich haben. Und genau dieser war sehr interessant: in der Kennedy-Library in Boston spürt man eher die Aufbruchstimmung der beginnenden 60er Jahre und den Mythos um "Camelot". In Dallas ist natürlich 9/11 das vorherrschende und eben bedrückende Thema. Neidvoll muss man jedoch anerkennen, dass man sich mit der Nachgestaltung eines "Oval Office" sehr viel Mühe gegeben hat.

Am Nachmittag fanden wir dann wieder zueinander. Peter wollte noch gerne einige Pawn-Shops, also Pfandleiher, aufsuchen. Dies gestaltete sich etwas schwieriger als gedacht. Er hatte sich zwischenzeitlich einige Adressen geben lassen, welche wir nacheinander aufsuchten. Aber mal war der Laden viel zu klein und daher uninteressant, mal war er schlichtweg geschlossen. Schließlich stießen wir auf einen sehr tollen Antik-Trödler in einer großen Halle. Hier konnten wir nach Herzenslust stöbern.

Am Abend besuchten wir zunächst nochmal die Dealey Plaza. Wenn man sich über 40 Jahre mit diesem Thema beschäftigt und dabei natürlich auch immer wieder mit diesem Ort zu tun hat, dann ist es schon ein sehr merkwürdiges Gefühl, tatsächlich dort zu sein. Hier wurde unauslöschliche Geschichte geschrieben...

Schließlich stellten wir das Auto an einer Haltestelle der MATA ab und fuhren mit einem der Trollys zur McKinney Avenue. Die "Trollys" sind historische Straßenbahnfahrzeuge, die den ganzen Tag über kostenfrei verkehren. Eine kleine Spende ist natürlich immer willkommen. Wir aßen hier nochmals zu Abend und fuhren schließlich zurück.

Dies war nun unsere Reise. Am nächsten Vormittag machten wir nur noch kurz einen Abstecher in das örtliche Polizeihauptquartier, wo sich auch ein kleines Museum befindet. Doch dann ging es schließlich zum Flughafen und wir flogen über Washington, D.C. zurück nach München.

31 Monate haben wir uns auf diese Reise vorbereitet und darauf gefreut - leider war sie in nur "gefühlten" 31 Sekunden wieder vorbei. So ist es nun mal mit den wirklich schönen Dingen. Aber wir konnten in dieser kurzen Zeit eine komprimierte Flut von Eindrücken und damit Erinnerungen aufbauen, die uns für immer begleiten und von denen wir auch mit Sicherheit immer mal wieder erzählen werden. ♦
 

 


Persönliche Homepage des
Kennedy-Sammlers

Peter W. Klages
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